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Heilkräuter vs. Phytotherapie

"Ich bin jetzt Kräuterexpertin."



Diese Aussage höre ich in letzter Zeit vermehrt und ich finde es toll, dass wir uns wieder mehr mit altem Wissen, mit der Naturheilkunde, mit Heilpflanzen sowie Wildkräutern beschäftigen.

Sowohl selbst ernannte Kräuterexperten als auch die Medizin machen sich die heilende Wirkung von Pflanzen mehr und mehr zunutze.


Was genau aber ist es, was diese Felder so unterschiedlich macht, wie sie es am Ende tatsächlich auch sind?


Heilpflanzen bildeten schon immer eine wichtige Grundlage zur Herstellung von Heilmitteln. In früheren Zeiten gab es keine modernen Laboratorien, in denen hochwirksame Arzneistoffe hergestellt werden konnten. Ganz ganz früher also suchten und fanden die Menschen ihre Heilmittel in der Natur. Sie beobachteten die Natur sehr genau, kannten Wachstumsrhythmen, Standorte, Farben, Formen, Ausbildungen von Blüten, den Duft der Pflanzen sehr genau.

Sie zogen anhand dieser Zeichen und Beobachtungen Rückschlüsse auf mögliche Wirkungen. Dieses Wissen wurde dann weitergegeben.

Man nennt es Erfahrungsheilkunde.


Mit der vor einigen Jahrhunderten zunehmenden Kenntnis über den menschlichen Körper und mit dem großartigen Vormarsch der klassischen Medizin, schien so manches pflanzliche Wissen für einige Zeit lang an Bedeutung zu verlieren.

Heute aber besinnt sich die moderne Medizin wieder auf die eindrucksvolle Wirkung so mancher Pflanzen. In der Schulmedizin ist die Heilpflanze ein Material, aus dem einzelne Wirkstoffe isoliert werden, um ihre Struktur aufzuklären.

Danach versucht man den Wirkstoff im Labor nachzubauen und seine Wirkung wird in in-vitro und in-vivo Studien untersucht. Einige Forscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Potential einiger Heilpflanzen in wissenschaftlichen Studien eindeutig zu belegen.

Hier reden wir nicht mehr von Erfahrungsheilkunde sondern von rationaler Phytotherapie, die heute wieder fester Bestandteil der ärztlichen Arbeit ist.


Der Trend zu einem achtsamen Lebensstil sowie die für viele spürbare Sehnsucht nach einer natürlicheren Art mit dem eigenen Körper umzugehen ist einer, der wundervoll und erstrebenswert ist.


Wenn wir uns mit der Thematik Heilkräuter tiefer beschäftigen wollen ist es total wichtig und nötig uns fundiert zu informieren und einen Unterschied zu machen, zwischen der eigenen Kräutermischung aus wilder Natur und zum Beispiel einem Tee aus der Apotheke.

Arzneitees müssen bereits bei der Herstellung bestimmten Qualitätsstandards des Europäischen Arzneibuchs entsprechen, um überhaupt als solche zugelassen zu werden.


Natürlich! Lasst uns unsere Heilkräuter selber sammeln! Lasst uns unsere Familien unterstützen in dem wir selber Kräuter anbauen, selber Tees und Tinkturen mischen, indem wir Hausmittelchen anwenden, indem wir den Tee von Oma kochen weil der immer so gut geholfen hat. Und lasst uns gemeinsam experimentieren und tun - denn nur so verbinden wir uns wieder mit der Natur und bekommen ein Gefühl für das Arbeiten mit Kräutern, Ölen, etc.


Wir müssen nur im Hinterkopf behalten, dass all dem gegenüber die klassische Phytotherapie steht, die mit echten Arzneitees aus der Apotheke oder pflanzlichen Arzneimitteln arbeitet. Da gibt es also noch ein Feld, das bespielt und auch super kombiniert werden kann. Ich bin kein Experte, weil ich einen einjährigen Kräuterkurs besuche ich bin aber am Weg und das ist nicht dasselbe.


Es besteht ein großer Unterschied, ob ich eine besondere Zufriedenheit erfahre wenn ich sammle, achtsam experimentiere und einfach Lust an der heilsamen Natur habe oder ob ich wirklich Phytotherapie betreiben will, mich Experte nenne und Ratschläge erteilen kann, ob ich Wirkungen, Nebenwirkungen, Dosierungsvorschläge garantieren will und ob ich mitsprechen möchte wenn es zum Beispiel um die orale Einnahme von ätherischen Ölen geht.


Die Arbeit mit Kräutern ist eine Wunderbare. Eine Wirksame.

Eine, die ob ich es hobbymäßig betreibe oder professionell, immer einen tiefen Respekt vorm Naturgeschehen mit sich bringen sollte sowie viel Wissen. Eine, bei der ich differenzieren muss und abschätzen können muss, was ich an fundiertem Wissen weitergeben darf und letztendlich kann.


Ich würde sagen, lasst uns gemeinsam Lernen. Gemeinsam ausprobieren. Die Natur hält unendlich viele Schätze bereit - wir dürfen sie in unseren Alltag integrieren.

Ob als Experte - oder als wer, der sich am Weg dorthin befindet.










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