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  • AutorenbildVerena

Von Trugdolden und klebrigen Böden

Aktualisiert: 6. Juni 2018

Wem die fix und fertigen Hollersirupflaschen, inklusive Inhalt versteht sich, aus der Hand rutschen, der wage mit mir einen zweiten Versuch! Hier ist das Rezept, welches ich von meiner Oma habe. Ich glaube, es schmeckt mir so gut, weil ich es mit meiner Kindheit verbinde.

Jeder Schluck ist ein Genuß und eigentlich wollte ich heuer wirklich alle bis auf eine Flasche verschenken. Das klebrige Zeugs am Boden ist echt fies aber eines steht fest. Der Sirup wird wie gesagt jetzt ratzfatz nochmal angesetzt und meine Freunde bekommen ihr Fläschchen inklusive Minze im Topf plus Zitronen. Basta!

Es kann nicht sein, dass die einen Sommer ohne Hugo feiern - nur wegen mir. Also ran an die Töpfe und Blüten für alle, die so gerne in der Küche stehen wie ich!

Zutaten:

3 L Wasser 3 unbehandelte Zitronen 3 kg Rohrzucker 80 g Zitronensäure (aus der Apotheke) 30  Holunderblütendolden

außerdem: Flaschen mit gut schließendem Deckel

Zubereitung:

Zitronen heiß waschen und in Scheiben schneiden. Zucker mit 3 Litern Wasser aufkochen und solange unter Rühren köcheln lassen, bis sich der Zucker gelöst hat. Zitronenscheiben und -säure hinzugeben, Sirup lauwarm abkühlen lassen. Man könnte auch noch diverse Kräuter beimengen oder Orangenscheiben ich habe das allerdings noch nie versucht. Hat wer von euch das schonmal ausprobiert?

Holunderblütendolden kräftig ausschütteln und in den lauwarmen Sirup geben und abgedeckt 2-3 Tage im Kühlschrank durchziehen lassen.

Flaschen mit kochendem Wasser ausspülen und im Backofen bei 100 Grad gut trocknen lassen oder bei Schönwetter einfach in die Sonne stellen, wie Marie Kondo das empfiehlt.

Sirup durch ein feinporiges Sieb in die Flaschen füllen und verschließen. Kühl und dunkel lagern!

Ich finde den schwarzen Holunder (Sambucus nigra L.) Caprifoliaceae, übrigens richtig hübsch. Besonders dann, wenn er von Mai bis Juli seine weißgelblichen schirmförmigen Blütenstände ausgebreitet hat und seine dichtblütigen Trugdolden den herrlich frischen, ganz speziellen Duft verströmen. Das ist für mich Sommer.

Und im Herbst leuchten dann die Beeren schwarz glänzend, da gibt's dann ein weiteres Rezept von mir. Versprochen. Falls ihr jetzt gerade nicht nur Sirup machen wollt könnt ihr die Dolden auch auf ein Trockengitter legen und an einem nicht staubigen Ort trocknen - dann habt ihr für fieberhafte Erkältungen im Winter gleich einen super Tee zuhause.

Ein sicheres Zeichen, dass alles gut  getrocknet ist ist ein deutliches Knacken wenn ihr die Droge auseinander brecht.  Ich fülle die Blüten dann im Herbst in große Gläser ab und der Winter kann kommen.

Vielen von euch werden eventuell auch die Globuli Sambucus nigra etwas sagen. Ich habe sie damals auch meiner Kinderhomöopathie-Checkliste zugefügt.

Sambucus wird als Schnupfenmittel für Säuglinge und Kleinkinder angewendet und sehr oft vom Homöopathen empfohlen. Oft kann es auch zur körpereigenen Abwehrsteigerung der Kleinen angewendet werden.


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